If we were a movie – Kelly Oram

If we were a movieLeseprobe
ONE | 415 Seiten | 14€ D Paperback → Zum Verlag | 29.07.2022 | Jugendbuch

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Nate hat gerade sein Musikstudium in NYC angefangen – und ist genervt von dem Wohnheim, das er sich mit seinen beiden Drillingsbrüdern teilt. Die haben nichts als Party im Kopf, er dagegen will vor allem an seinen neusten Songs arbeiten. Als er erfährt, dass ein gewisser Jordan einen Mitbewohner sucht, zögert er nicht lange und nimmt das Angebot an. Doch dann steht an der Tür auf einmal ein Mädchen vor ihm. Jordan ist gerade fürs Filmstudium von L.A. nach New York gezogen. Die beiden verstehen sich von Anfang an großartig, und als Nate die Möglichkeit bekommt, an einer Audition für einen großen Wettbewerb teilzunehmen, scheinen sich all seine Träume zu erfüllen. Wäre da nicht seine eifersüchtige Freundin, der Jordan ein Dorn im Auge ist, und seine Brüder, die ihm das Leben unnötig schwermachen. Dabei möchte Nate doch einfach nur seinen Traum leben. Ist das etwa zu viel verlangt?
(www.luebbe.de)

Kelly Oram schrieb mit 15 Jahren ihre erste Kurzgeschichte – Fan Fiction über ihre Lieblingsband, die Backstreet Boys, womit ihre Familie sie heute noch aufzieht. Sie ist süchtig nach Büchern, redet gern und viel und liebt Zuckerguss. Sie lebt mit ihrem Mann, vier Kindern und einer Katze am Rande von Phoenix, Arizona.
(www.luebbe.de)

„Ich glaube nicht, dass uns das Schicksal kontrolliert. Sondern dass es dafür sorgt, dass gewisse Dinge passieren. Was wir aus den Gelegenheiten machen, die es uns bietet, liegt allein an uns“ (If we were a movie)

Das Cover gefällt mir persönlich total, denn ich liebe die Neonfarben und die Glanzoptik sehr. Für mich ist es ein richtiger Eyecatcher.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, flüssig und humorvoll, sodass man sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzten konnte. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonisten Nate erzählt, was tatsächlich sehr erfrischend war, da es hier nur um die männliche Sicht geht.

In der Geschichte geht es hauptsächlich um Nate, zwar gehört auch Jordan zu den wichtigen Charakteren, aber über sie erfahren wir vergleichsweise doch sehr wenig, dabei ist sie eine sehr schillernde und interessante Persönlichkeit. Auf jeden Fall ist Nate ein absoluter Familienmensch, auch wenn seine beiden Brüder im doch gehörig auf die Nerven gehen. Außerdem steckt er in einer sehr toxischen Beziehung zu seiner Freundin Sophie, auch wenn Nate da einen anderen Blick darauf hat. Erst mit dem Musikstudium und später auch den Einzug bei Jordan beginnt Nate sein Leben alleine in die Hand zu nehmen, endlich auch Sachen nur für sich zu machen. Eigentlich geht es in der Geschichte sehr um Selbstfindung und Selbstbestimmung auf der Schwelle zum Erwachsenwerden. Jordan ist sehr humorvoll, chaotisch und liebt Filme über alles. Sie verliebt sich immer in die falschen Jungs. Nimmt das Leben aber meist nicht zu schwer.

Auch wenn es sich erstmal wie eine schöne Liebesgeschichte liest, ist die Liebe hier doch eher zweitranging, denn es geht in der Geschichte um das Erwachsen werden. Seine eigenen Wege zu gehen, um sich auch mal durchzusetzen. Außerdem seiner Leidenschaft zu Folgen und auch mal Risiken einzugehen. Rückschläge hinzunehmen um daraus zu lernen. Aber natürlich geht es hier auch um Liebe, eine leichte leise Liebe, die sich zwischen Jordan und Nate entwickelt. Für mich wirkte sie sehr authentisch und angenehm, ich habe die Gespräche zwischen den Beiden total genossen. Was auch sehr cool ist, dass jedes Kapitel mit einem Film verglichen wird. So finden sich die Protagonisten meistens in einer Situation wieder, die sie so schon einmal in einem Film gesehen haben, sehr lustige Art sein Leben zu reflektieren.

Was mir persönlich nicht so sehr zugesagt hat, sind die vielen Klischees, und ganz besonders eines, die sich in der Geschichte wiederfinden. Für mich war es an manchen Stellen etwas drüber. Und schade, fand ich auch das Jordans Leben etwas blass bleibt. Es hat mich zwar gut unterhalten, aber alles nicht so richtig auf einer tieferen Ebene berührt.

If we were a movie ist eine humorvolle Liebesgeschichte über das Erwachsenwerden und die vielen Steine, die dabei in deinem Weg liegen können. Mit lustigen Filmanalogien wird die Geschichte schon etwas Besonderes, auch wenn sie leider für mich nicht genug Tiefe mitbringt. Ein Klischee das mich am Ende auch mehr den Kopf schütteln lässt, hat für mich auch etwas die Stimmung heruntergezogen. So kann ich sagen, dass ich schon viel Spaß beim Lesen hatte und die Geschichte auch die ein oder andere Besonderheit hat. Jedoch mich nicht komplett abholen konnte.

©
Foto: Jennifer Boldt
Cover: Bastei Lübbe AG

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2 Comments

  1. Tanja von Der Duft von Büchern und Kaffee

    9. August 2022 at 19:51

    Hallo liebe Jenny,
    du schreibst, dass Nate ein Familienmensch ist und dass er sich in einer toxischen Beziehung befindet. Alleine diese beiden Elemente haben schon meine Neugierde geschürt. Auch mit der Beschreibung von Jordans Charakter hattest du mich gleich.
    Bei der Sache mit den Klischees bin ich unschlüssig. Ich weiß nicht, wie sehr dieser Kritikpunkt bei mir anschlagen würde.
    Ich werde das Buch mal im Auge behalten.
    Ich wünsche dir eine schöne und entspannte Woche.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

    Reply
    • Jenny

      10. August 2022 at 14:21

      Hallo liebe Tanja 😀

      Jaa das ist sicherlich schwierig zu sagen, vor allem mit diesem einen Klischee. Ich will halt da auch nichts verraten, weil es viel von der Story dann auch wegnimmt, aber es war scho etwas überholt. 🙂

      Danke dir auch eine sonnige und entspannte Woche
      Jenny

      Reply

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