Das kalte Reich des Silbers → Leseprobe
cbj | 576 Seiten | 18,00€ D Hardcover → Zum Verlag | 04.03.2019 | Fantasy
Mirjem ist die Tochter eines gutherzigen Pfandleihers, der es nicht über sich bringt, Schulden einzutreiben. Als die Familie deshalb bittere Armut leidet, tritt Mirjem an die Stelle ihres Vaters. Unnachgiebig fordert sie zurück, was ihr zusteht. Sie ist erfolgreich, und bald heißt es, sie könne Silber zu Gold machen. Die Kunde davon dringt bis tief in die Wälder, zum gefürchteten Volk der Staryk – magische Wesen, die mehr aus Eis bestehen als aus Fleisch und Blut. Der König der Staryk entführt sie in sein Reich. Dort soll sie für ihn Silber zu Gold machen. Tut sie das nicht, wird der Staryk sie töten. Doch gleichzeitig versinkt die Menschheit nun in Kälte …
(www.randomhouse.de)
Naomi Novik wurde 1973 in New York geboren. Sie wuchs mit polnischen Märchen ebenso auf wie mit Geschichten um die Baba Jaga und den Werken von J.R.R. Tolkien. Sie studierte englische Literatur an der Brown University und graduierte in Informatik an der Columbia University. Sie war unter anderem an der Entwicklung und dem Design des Computerspiels »Neverwinter Nights: Schatten von Undernzit« beteiligt, das auch in Deutschland viele Fans gewinnen konnte. Doch nachdem dieses Projekt in Edmonton, Canada, abgeschlossen war, wurde ihr klar, dass sie noch wesentlich lieber schrieb, als dass sie programmierte. Sie kehrte zurück nach New York und machte sich daran, ihren ersten Roman zu schreiben, der bei Blanvalet unter dem Titel »Die Feuerreiter Seiner Majestät: Drachenbrut« erschienen ist.
Mit Captain William Laurence und dessen Drachen Temeraire eroberte sie nicht nur die Herzen ihrer Leser und Kritiker. Auch bereits bestehende Fantasy-Größen wie Terry Brooks, David Weber und Stephen King hat sie zu wahren Lobeshymnen hingerissen. Peter Jackson, der Regisseur von »Der Herr der Ringe«, sagte über Noviks ersten Roman: »Das ist der Stoff, aus dem meine Kinoträume sind!« und sicherte sich sofort die Filmrechte. Im August 2007 erschien ihr zweiter Roman um Temeraire und William Laurence. Weitere Bände sind in Vorbereitung. Naomi Novik lebt heute mit ihrem Mann und sechs Computern in New York.
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Das Cover ist wirklich schön. Die goldene Schrift und auch die Kälte passen sehr gut zur Geschichte.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr detailverliebt, als Leser erhält man viel Einblick in die Atmosphäre und Umgebungen. Dabei bleiben mir die Gefühle manchmal etwas zu kurz. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von mehreren Charakteren erzählt. Leider ist nicht immer gleich ersichtlich, wer gerade erzählt.
Es gibt in dieser Geschichte einige Charaktere und ihre Handlungsstränge. Davon sind einige wirklich richtig spannend und andere wiederum hätte ich beim Lesen gar nicht gebraucht, da sie eher am Rande agieren und man aus ihrer Sicht nur Details anders wahrnimmt. In einem der Hauptstränge geht es um ein Mädchen namens Mirjem. Sie ist Jüdin und Pfandleiherin. Nachdem ihr Vater sein Geschäft eher runtergewirtschaftet hat, übernimmt Mirjem das Ruder, damit ihre Familie nicht mehr Hunger leiden muss. Einige würden sie als kaltherzig bezeichnen, jedoch finde ich sie stark und mutig, wie sie für ihre Familie kämpft. Durch ihren Erfolg wird der König der Staryk auf sie aufmerksam und verschleppt sie in sein Reich, damit sie für ihn Silber zu Gold macht. Er ist kalt, unahbar und dennoch wahnsinnig interessant.
Die Geschichte ist spannend, detailreich und magisch. Vor allem der Handlungsstrang von Mirjem und einer jungen Adligen haben es mir sehr angetan, denn man erkennt in ihnen zwei starke Frauen, die sich gegen ihre dominanten Männer durchsetzen. Auch die magische Welt der Staryk und ihre Bewohner sind faszinierend, eine Welt verborgen unter Eis und Schnee mit Magie. Das Geschehen wird sehr detailreich erklärt und wie erhalten viele Facetten und Perspektiven auf die Geschichte, jedoch fehlt mir hier etwas Gefühlt. Dadurch wirkt die Geschichte sehr kalt und nicht immer emotional. Auch der etwas komplexe Einstieg hat es mir nicht immer leicht gemacht, dennoch bin ich froh, dass ich drangeblieben bin.
Das kalte Reich des Silbers ist eine detailreiches, spannendes und magisches High-Fantasyabendteuer. Außerdem haben mich die Welt der Staryk und ihre Magie sofort fasziniert. Sodass ich es fast ein bisschen schade fand, dass der Fokus der Geschichte nicht unbedingt darauf lag. Sondern ein zwei eher doch unscheinbare Frauen, die gegen die Ungerechtigkeit der Welt und ihre dominanten Ehemänner kämpfen. Also eine Geschichte über mutige Frauen und magische Wesen.
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