Hannas Regen – Susan Kreller

Hannas Regen
Carlsen Verlag | 192 Seiten | 15€ D Hardcover → Zum Verlag | 29.09.2022 | Jugendbuch

Werbung | Rezensionsexemplar

Josefin ist eine von der Sorte Ich verlass mich auf dich. Eine, die angerufen wird, wenn sonst keiner Zeit hat. Die nur aus Versehen mitfotografiert wird.
Als Hanna neu in ihre Klasse kommt, hofft Josefin, endlich eine Freundin zu finden. Aber Hanna verhält sich seltsam, ganz so, als sei sie schon fast wieder weg. Sie ist still und abweisend, in sich selbst verborgen. Als sich die beiden Mädchen wider Erwarten doch anfreunden, wird Josefin klar, dass mit Hanna etwas nicht stimmt. Ist sie in Gefahr? Muss sie beschützt werden? Und ist Hanna am Ende gar nicht die, für die sie sich ausgibt?
(www.carlsen.de)

Susan Kreller, 1977 in Plauen geboren, studierte Germanistik und Anglistik und promovierte über deutsche Übersetzungen englischsprachiger Kinderlyrik. Sie lebt mit ihrer Familie in Berlin und arbeitet als freie Journalistin und Autorin. Susan Kreller ist Gewinnerin des Kranichsteiner Literaturstipendiums, wurde bereits vier Mal für den Deutschen Jugendliteraturpreis nominiert und hat ihn 2015 für ihren Roman »Schneeriese« gewonnen.
(www.carlsen.de)

“Nur Hanna leuchtet nicht. Und sie sieht es nicht. Es ist wie am Anfang, bloß ohne Regen. Hanna ist die Fremde geworden, die sie schon vor einem halben Jahr war.” (Hannas Regen, S. 151)

Das Cover ist schlicht und trotzdem passt es perfekt zur Geschichte.

Der Schreibstil der Autorin ist voller Poesie und spricht in vielen Bildern. Was für manche sicher sehr ansprechend ist, für mich blieb dabei aber die Nähe zu den Charakteren aus. Die Emotionen waren überall im Stil da, aber haben mich als Leser nicht richtig erreicht. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Josefin erzählt, jedoch drehen sich ihre Gedanken eigentlich nur um Hanna.

Wie schon oben beschrieben, ist zwar Josefin die Erzählerin in der Geschichte und gibt und Einblicke in ihre Gedankenwelt, jedoch habe ich das Gefühl wir erfahren viel mehr über Hanna. Denn Hanna scheint alles zu sein, was Josefin in diesem Zeitpunkt interessiert. Sie denkt viel über Hanna und ihre Verhaltensweise nach, ich denke, dass die Autorin hier bewusst Hanna in den Fokus setzt, damit der Leser zusammen mit Josefin rätseln kann. Was verbirgt Hanna? Wieso handelt sie so, wie sie handelt. Josefine möchte unbedingt hinter das Geheimnis von Hanna kommen und hat so einige Meinungen darüber.

Dadurch dass wir nur mit Josefin rätseln und keine richtigen Einblicke von Hanna bekommen, bleibt die Geschichte auf einem gewissen Grad spannend. Man möchte schon erfahren, was mit Hanna ist und wieso sie sich so komisch verhält. Berührend war auch die Art, wie die beiden Mädchen trotz ihres holprigen Starts miteinander umgegangen sind, denn trotz der kurzen Zeit ist schon eine tiefe Freundschaft entstanden. Ich denke auch, dass einige den Schreibstil liebe werden, jedoch fühlte ich mich nicht nah genug an den Protagonisten. Sicherlich nehme ich einige wichtige Themen mit aus der Geschichte, dennoch war es für mich eher ein Buch, dass man früher in der Schule gelesen hat. Wo es bestimmt auch gut platziert ist.

Hannas Regen ist sicherlich ein Buch, dass durch seine Thematik und den Schreibstil voller Poesie bei einigen Lesern das Herz höherschlagen lässt. Jedoch mich durch den Schreibstil irgendwie nicht so berührt hat, wie die Geschichte es durch ihren Inhalt eigentlich gekonnt hätte. Durch die Einblicke von Josefin in Hannas Verhalten können wir als Leser viel miträtseln, dennoch hat mich das alles nicht so sehr erreicht. Aber ich bin mir sicher, dass Leser, die den Schreibstil lieben, hier auch eine sehr berührende Geschichte über Freundschaft und Zusammenhalt finden.

©
Foto: Jennifer Boldt
Cover: Carlsen Verlag

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2 Comments

  1. Dana - Bambinis Bücherzauber

    27. November 2022 at 2:33

    Hallo Jenny,
    ich wusste durch deinen Kommentar bei mir ja schon, dass dich das Buch auch nicht so richtig mitgenommen hat. Es ist zwar total schade, irgendwie hat es mich aber auch erleichtert, weil es dann vielleicht nicht allein an mir lag, dass ich einfach nicht so recht eintauchen konnte. mir blieb es alles auch zu distanziert, obwohl der Schreibstil eben so voller Sprachbilder ist, dass es ja schon Emotionen gibt… aber ich konnte sie einfach nicht spüren oder nur selten. An sich finde ich auch den Gedanken schön, dass man sich auch ohne große Worte verstehen kann, aber die beiden Mädchen haben irgendwie einfach nie miteinander gesprochen – wie genau ist da diese Freundschaft entstanden? Also ja, da ist wohl eine Verbundenheit, aber ich habe sie dennoch kaum gespürt, was aber vermutlich vor allem daran lag, dass der Stil einfach nicht so meins war.
    ich denke aber auch, es wird viele geben, die das Buch lieben werden und die sich sehr mitgenommen fühlen werden von der Poesie.
    Liebe Grüße
    Dana

    Reply
    • Jenny

      28. November 2022 at 9:31

      Hallo liebe Dana,

      ja das denke ich auch, dass einige die Poesie lieben. Ja die stille Freundschaft kam bei mir auch nicht so richtig an. Ich verstehe zwar die Botschaft, aber auch für mich kam die Umsetzung nicht richtig an.

      Liebe Grüße
      Jenny

      Reply

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