Not quiete dead yet – Holly Jackson

Not quiete dead yet
Lübbe | 480 Seiten | 22,90€ D Hardcover → Zum Verlag | 17.07.2025 | Thriller

Werbung | Rezensionsexemplar

Was erwartet euch?

In sieben Tagen wird Jet Mason tot sein.
Jet ist die Tochter einer der reichsten Familien in Woodstock, Vermont. Mit 27 Jahren wartet sie immer noch darauf, dass ihr Leben endlich beginnt. “Das kann ich später noch machen”, sagt sie immer. Denn Jet hat Zeit.
Bis zu jener Halloween-Nacht, als sie von einem unsichtbaren Eindringling brutal angegriffen wird.

Dabei erleidet Jet eine schwere Kopfverletzung, und die Ärzte sind sich sicher: In spätestens einer Woche wird ein tödliches Aneurysma Jet umbringen.
Jet hätte nie gedacht, dass sie Feinde hat. Doch plötzlich sieht sie alle Menschen in ihrem Umfeld in einem neuen Licht: ihre Familie, ihre ehemalige beste Freundin, die jetzt ihre Schwägerin ist, ihren Ex-Freund.
Sie weiß, ihr bleiben höchstens sieben Tage. Tage, in denen sich ihr Zustand verschlechtert und nur Billy, ein Freund aus Kindertagen, an ihrer Seite ist. Dennoch ist sie fest entschlossen, endlich etwas zu Ende zu bringen:
Jet wird ihren eigenen Mord aufklären.
(www.luebbe.de)

Über die Autorin

Holly Jackson wurde 1992 in London geboren und hat sich schon als Kind gern Geschichten ausgedacht. Ihre YA-Krimireihe A Good Girl’s Guide to Murder wurde ein internationaler Sensationserfolg mit Millionen von verkauften Exemplaren weltweit. Inzwischen ist die Serie mit Emma Myers in der Hauptrolle verfilmt worden. Auf die Krimireihe folgten weitere spannende Romane, denen ihre Fans immer entgegenfiebern.Die Autorin versteht es wie keine andere, konstant Spannung aufzubauen und eine atmosphärische Geschichte zu erzählen. Ihre Plots sind rasant, clever, voller unvorhersehbarer Wendungen — und machen absolut süchtig!

Die vielschichtigen Figuren wachsen den Leser:innen schnell ans Herz, und nur zu gern fiebert und rätselt man an ihrer Seite mit. Wenn Holly nicht gerade schreibt oder liest, beschäftigt sie sich quasi nonstop mit True-Crime-Dokus oder -Podcasts, aus denen sie viel Inspiration zieht. In den letzten Jahren hat sie aber auch viel Erwachsenenkram gemacht: Sie hat sich einen Cockerspaniel angeschafft und ein Haus gekauft, sodass sie ihre Bücher heute nicht mehr am Küchentisch, sondern sogar an einem richtigen Schreibtisch schreibt.
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Meine Meinung

“Was war das für eine Wahl? An den meisten Tagen konnte Jet sich ja noch nicht einmal entscheiden, was sie zum Frühstück essen sollte. Und nun hieß es, jetzt sterben oder in einer Woche?” (Not Quite Dead Yet, Kapitel 3)

Das Cover finde ich irgendwie sehr cool und auch die Farben sind sehr auffällig.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, detailreich und sehr atmosphärisch, sodass man direkt eine Sogwirkung in der Geschichte hat. Die Geschichte wird aus der Erzählerperspektive erzählt und begleitet die Gedanken- und Gefühlswelt von Jet.

Am Anfang dachte ich, Jet würde mir in der Geschichte das Leben schwer machen. Sie wirkte auf mich unsympathisch, unselbstständig und ziemlich nörgelig. Doch je weiter die Handlung voranschritt, desto mehr hat sie mich überrascht – und berührt. Ihre Charakterentwicklung ist beeindruckend und tiefgreifend. Sicherlich spielt die Tatsache eine große Rolle, dass ihr Leben plötzlich ein festes, greifbares Ablaufdatum hat. Aber genau das scheint in ihr eine ungeahnte Stärke freizusetzen. Mit jeder Seite habe ich mich mehr in sie verliebt. Ihre Offenheit, ihre Zielstrebigkeit und der Wunsch, sich selbst und anderen noch etwas zu beweisen, machen sie unglaublich nahbar. Jet ist ein faszinierender Charakter, der mich nicht mehr loslässt. Ich kann mir kaum vorstellen, was es mit einem Menschen macht, zu wissen, dass nur noch eine Woche bleibt – aber die Autorin bringt genau dieses Gefühl so eindrucksvoll und authentisch rüber, dass Jet für mich einfach phänomenal ist.

Dieses Buch hat mich regelrecht überwältigt. Je tiefer ich in die Geschichte eintauchte, desto mehr hat sie mich in ihren Bann gezogen – bis ich völlig darin versunken war. Die Idee, dass Jet ihren eigenen Mord aufklärt, klingt zunächst nach einem klassischen Fantasy-Plot. Doch Holly Jackson gelingt es auf beeindruckende Weise, daraus eine Geschichte zu formen, die sich absolut real und greifbar anfühlt. Gemeinsam mit Billy begibt sich Jet auf die Suche nach ihrem Mörder – und stößt dabei auf ein düsteres Geheimnis nach dem anderen. Was sich hinter den Fassaden eines scheinbar ruhigen Kleinstadtlebens verbirgt, ist erschütternd. Immer mehr Menschen scheinen ein Motiv zu haben, Jet etwas anzutun – weit mehr, als sie je für möglich gehalten hätte. Die Verstrickungen sind so raffiniert und spannend, dass ich oft sprachlos war. Viele Wendungen habe ich nicht kommen sehen, und den wahren Täter habe ich tatsächlich erst ganz am Ende verdächtigt.

Doch was dieses Buch wirklich besonders macht, ist Jets Geschichte selbst. Ihre Perspektive verleiht der Handlung eine emotionale Tiefe, die mich tief berührt hat. Am Ende saß ich mit Tränen in den Augen da – nicht nur wegen der Auflösung, sondern weil Jet mir so sehr ans Herz gewachsen ist. Dieses Buch ist ein echtes Highlight, von der ersten bis zur letzten Seite.

Mein Fazit

Not Quite Dead Yet ist weit mehr als ein spannender Thriller-Roman – es ist eine tief berührende Geschichte über Selbstfindung, Mut und die Kraft, das eigene Schicksal anzunehmen. Jet, die zunächst wie eine schwierige Protagonistin wirkt, entfaltet sich im Laufe der Handlung zu einer Figur voller Tiefe, Stärke und Menschlichkeit. Ihre Entwicklung ist ebenso überraschend wie bewegend und macht sie zu einem Charakter, der lange nachhallt. Holly Jackson gelingt es meisterhaft, eine fantastische Idee mit emotionaler Authentizität zu verbinden und dabei eine Atmosphäre zu schaffen, die unter die Haut geht. Dieses Buch hat mich nicht nur gefesselt, sondern auch emotional aufgewühlt – ein echtes Highlight, das ich uneingeschränkt empfehlen kann.

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Foto: Jennifer Boldt
Cover: Bastei Lübbe

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