Hard Liquor: Der Geschmack der Nacht – Marie Graßhoff

Food Universe: 1. Hard Liquor Leseprobe | 2. Spicy Noodles
Bastei Lübbe | 525 Seiten | 15€ D Paperback → Zum Verlag | 23.12.2021 | Fantasy

Werbung | Leserundenexemplar

Tycho ist als Nachfahrin alter Götter übermenschlich stark. Besonders, wenn sie Alkohol trinkt. Nicht schlecht, um sich als Barkeeperin in New York gegen zwielichtige Typen zu behaupten. Damit niemand von ihrer Herkunft erfährt, muss sie selbst ihren Kindheitsfreund Logan auf Distanz halten. Doch dann taucht die gutaussehende Grayson auf und behauptet, ihr Geheimnis zu kennen. Und als Tycho kurz darauf von einer Sekte entführt wird, die ihre Kräfte für sich beanspruchen will, bleibt ihr nichts anderes übrig, als Grayson zu vertrauen …
(www.luebbe.de)

Marie Graßhoff, geboren 1990 in Halberstadt/Harz, studierte in Mainz Buchwissenschaft und Linguistik. Anschließend arbeitete sie einige Jahre als Social-Media-Managerin bei einer großen Agentur, mittlerweile ist sie als freiberufliche Autorin und Grafikdesignerin tätig und lebt in Leipzig. Mit ihrem Fantasy-Epos Kernstaub stand sie auf der Shortlist des SERAPH Literaturpreises 2016 in der Kategorie „Bester Independent-Autor“.
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“Die Menschen erwarten, dass man irgendwann wieder okay ist. Und ich weiß nicht, warum ich es nicht bin. Ob ich es jemals sein kann.” (Hard Liqour, S.125)

Das Cover an sich sieht sehr edel aus und passt auch mit der Gestaltung sehr gut zur Geschichte. Das Einzige was ich daran nicht so gerne mag, ist diese Hochglanzoptik beim Cover. Ich glaube auf einem matteren Papier hätte es mir noch besser gefallen.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht, flüssig und passt sich den Charakteren wunderbar an, sodass ich mich gerade in die Protagonistin Tycho sehr gut hineinversetzten konnte. Die Geschichte wird aus der Ich – Perspektive der Protagonistin Tycho erzählt.

Tycho gehört auf jeden Fall nicht zu den typischen Protagonistinnen und das macht sie so interessant. Durch ihre besonderen Kräfte fühlt sie sich meist von anderen Menschen abgeschottet, allein und auch hilflos. Denn eigentlich wünscht sie sich doch nur sich normal zu fühlen. Auf jeden Fall hat sie einige Probleme mit im Gepäck und auch ihre Vergangenheit ist wirklich nicht sehr rosig. Dabei ist es spannend zu sehen, wie Tycho mit ihrer Weiterentwicklung kämpft, hier hat die Autorin wirklich einen ganz besonderen Charakter erstellt. Grayson mochte ich auf Anhieb sehr gerne, obwohl ich tatsächliche dachte, Grayson wäre ein Typ. Das “die gutaussehende Grayson” im Klappentext habe ich wohl überlesen. Ein Charakter blieb mir tatsächlich bis zum Ende sehr undurchsichtig und gerade seine Handlung am Schluss konnte ich nicht ganz nachvollziehen.

Die Handlung beginnt schon sehr spannend, da der Klappentext ja schon ein bisschen was verrät, ist man schnell am Rätseln, wer zu dem Kult gehört und was es damit auf sich hat. Vor allem aber hat mir die Art gefallen, wie die Autorin hier mit Themen wie Alkoholkonsum, Selbstjustiz und Selbstverletzung umgeht, denn die Themen werden nicht einfach umschifft, schöngeredet oder zurechtgebogen. Es ist natürlich erstmal befremdlich zu hören, dass Tycho nur “stark” ist, wenn sie Alkohol trinkt, aber die Autorin arbeitet das Thema hier wirklich sehr gut auf und ich kann euch sagen, dass sie hier den Alkoholkonsum wirklich nicht als gut darstellt. Es gibt viel Action und man kann mit der Protagonistin Tycho sehr gut mitfühlen, Spannung wird aufgebaut und in der ein oder anderen Szene geht es wirklich heiß her.

Zum Ende hin gibt es ein paar Sachen, die mir nicht ganz so gefallen haben, aber die kann ich euch leider nicht schreiben ohne euch zu spoilern. Alles in allem hatte ich aber spannende und actionreiche Lesestunden mit Hard Liquor.

Hard Liquor: Der Geschmack der Nacht ist ein spannendes, actionreiches Fantasyabenteuer, dass in New York spielt. Am meisten hat mir die Art gefallen, wie die Autorin mit Themen wie Alkoholkonsum, Selbstjustiz und Selbstverletzung umgeht. Es ist einfach mal wieder an ganz anderes Buch, dass sowohl wegen seiner Thematik als auch seiner Umsetzung heraussticht. Ein paar Kleinigkeiten haben mir an der Geschichte nicht so ganz gefallen, dennoch hatte ich unterhaltsame Lesestunden.

©
Foto: Jennifer Boldt
Cover: Bastei Lübbe AG

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5 Comments

  1. Dana - Bambinis Bücherzauber

    9. Januar 2022 at 17:27

    Hallo Jenny,
    es klingt auf jeden Fall nach einer interessanten Geschichte. Ich habe mir da sBuch schon ein paar Mal angeschaut, hatte es aber nicht unbedingt als “muss ich lesen” auf dem Schirm und ich weiß auch nicht, ob es jetzt da einen Platz bekommt, aber es klingt auf jeden Fall nicht so schlecht.
    Schön finde ich, dass die ernsteren Themen gut in die Handlung eingearbeitet sind und es nicht einfach irgendwie beschönigt wird oder so. Nur durch Alkohol stark zu sein, war nämlich was, was mir im Klappentext gleich mal negativ aufgestoßen ist 😉 Aber scheinbar ist es insgesamt ja eine spannende Lektüre, auch wenn du ein paar Kritikpunkte hattest.
    Danke für den Einblick 🙂
    Liebe Grüße
    Dana

    Reply
    • Jenny

      24. Januar 2022 at 14:10

      Liebe Dana,

      es ist jetzt auch kein Buch, wo ich sage, dass musst du unbedingt lesen, sondern das Buch hat mich einfach unterhalten 😀 Aber wenn man unsicher ist, kann man ja auch in die Leseprobe reinlese. Ich denke, da kann man das Buch schon gut einschätzen.

      Liebe Grüße
      Jenny

      Reply
      • Dana - Bambinis Bücherzauber

        30. Januar 2022 at 10:21

        Das ist sicher eine gute Idee. Wenn ich das Buch näher in Betracht ziehe, werde ich mir erst mal die Leseprobe anschauen und sehen, ob es passt 🙂 Aber im Moment steht auf jeden Fall noch viel anderes an 😉
        Liebe Grüße
        Dana

        Reply
  2. Tanja von "Der Duft von Büchern und Kaffee"

    16. Januar 2022 at 14:12

    Hallo liebe Jenny,
    der Punkt mit dem Alkoholkonsum war einer der Gründe, warum ich dieses Buch erstmal nicht genauer in Betracht gezogen habe. Umso mehr freut es mich gerade zu lesen, dass die Autorin entgegen dem Klappentext eine kritische Einstellung dazu vertritt.

    Auch die weiteren von dir aufgezählten Themen Selbstjustiz und Selbstverletzung hätte ich jetzt nicht unbedingt erwartet. Finde ich aber sehr spannend und es freut mich auch hier zu lesen, dass diese Themen nicht nur oberflächlich angeschnitten sondern kritisch hinterfragt und gut verarbeitet werden.

    Du hast mein Interesse für Hard Liquor wecken können. Vielen Dank dafür :o)

    Ich wünsche dir einen schönen Sonntag und einen entspannten Start in die neue Woche.

    Liebe Grüße
    Tanja :o)

    Reply
    • Jenny

      24. Januar 2022 at 14:11

      Huhu liebe Tanja,

      jaa ich finde es auch toll, dass die Autorin doch anders mit den Themen umgegangen ist, als erwartet. Und man schon die kritische Stimme im Kopf hört. 😀

      Liebe Grüße
      Jenny

      Reply

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